SafeACTiVE-Bericht – Eine unabhängige Bewertung der in Fitnessclubs und Freizeiteinrichtungen in ganz Europa gemeldeten COVID-19-Fälle
Dieser zweite Bericht des Forschungszentrum von EuropeActive wertet aus, inwieweit Fitnessstudios und Freizeitzentren auch während der COVID-19-Pandemie ein sicheres Umfeld für körperliche Aktivität bieten. Aus einer Gesamtstichprobe von mehr als 185,8 Millionen Besuchen in 9 Ländern des gesamten Gesundheits- und Fitnesssektors vom europäischen Festland und Grossbritannien wurden die gemeldeten COVID-19-Fälle im Vergleich zur Zahl der Besuche im Jahr 2021 untersucht. Forschungs- und Evaluierungsteams von Universitäten aus Spanien und Großbritannien und des ukactive Research Institute arbeiteten für diese Auswertung zusammen. Das Ergebnis: Die gemeldete Inzidenzrate positiver COVID-19-Fälle betrug 0,88 Fälle pro 100 000 Besuche in 3.043 Fitnessclubs und Freizeitzentren.
Die Daten stammen aus zwei unabhängigen Datenbanken: Zum einen aus 59,5 Millionen Besuchen in 8 Ländern von Kontinentaleuropa, die in der offenen Betriebszeit vom 4. Januar bis zum 3. Oktober direkt von Wissenschaftlern der Universidad Rey Juan Carlos und der Sheffield Hallam University erhoben wurden. Weiterhin werden die gesammelten Daten aus England während der offenen Betriebszeit vom 12. April bis zum 21. November vom Forschungsinstitut ukactive vorgelegt. Die Ergebnisse stimmen mit den Erkenntnissen aus öffentlichen Gesundheitsquellen überein und deuten darauf hin, dass Fitnessclubs und Freizeitzentren (in denen branchenübliche Schutzvorkehrungen getroffen werden) nach wie vor sichere öffentliche Räume für sportliche Betätigung bieten.
Der Bericht gibt ebenfalls ein kurzes Update zu aktuellen Studien, die eine schützende Wirkung von körperlicher Aktivität und Sport gegen COVID-19 belegen und schlussfolgert, dass gemäss der vorliegenden Daten anhaltende Inaktivität ein stärkerer Risikofaktor für schwere COVID-19-Erkrankungen ist als alle von der CDC identifizierten Grunderkrankungen und Risikofaktoren mit Ausnahme des Alters und einer Organtransplantationshistorie. Tatsächlich war körperliche Inaktivität der stärkste Risikofaktor verglichen mit den allgemein genannten Risikofaktoren wie Rauchen, Fettleibigkeit, Diabetes, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs.
Weiterhin thematisiert der Bericht die positive Auswirkungen von körperlicher Aktivität auf die Wirtschaft. Dies wurde von Hafner et al. (2020) in einer neuartigen Studie hervorgehoben, in der die wirtschaftlichen Vorteile einer erhöhten körperlichen Aktivität auf globaler Ebene für die nächsten 30 Jahre bewertet wurden. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass eine Steigerung der körperlichen Aktivität der Weltbevölkerung auf die untere Schwelle der WHO-Leitlinien bis 2050 schätzungsweise bis zu 8,6 Billionen USD zur Weltwirtschaft beitragen (in Preisen von 2019). Dies deutet auf einen potentiellen wirtschaftlichen Nutzen von Massnahmen zur Förderung der körperlichen Aktivität, insbesondere in Ländern mit hohem Einkommen und einem derzeit niedrigeren Niveau an körperlicher Aktivität.