Die Kunst – wie man die Bewegung lieben lernen kann!

Kann es sein, dass viele Menschen sich vor körperlichen Aktivität fernhalten und das die Motivationstipps der Sportpsychologen nicht das geeignete Mittel sind?

Beinah alle Menschen möchten sich mehr bewegen, doch die meisten tun es nicht. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt pro Woche zweieinhalb Stunden körperliche Aktivität plus zwei Einheiten Krafttraining, was nur knapp vier bis zehn Prozent der Menschen im Westen erreichen. Dieser Artikel aus der NZZ beleuchtet die Gründe dafür aus einer neuen Perspektive: Nicht der Kopf, sondern unser Gefühl entscheidet darüber, ob wir uns bewegen oder nicht. Der Aufruf zu mehr Bewegung ist aber vor allem an den Kopf adressiert ist: Bewegt euch mehr, dann lebt ihr länger und gesünder! Jedoch kommt der Verstand nicht gegen das Gefühl an und somit sind die Appelle an die Bewegung oder gute Vorsätze oft nutzlos.

Bisher galt: Um körperliche Aktivität in den Alltag zu integrieren, müsse man sich Ziele setzen, an den Erfolg glauben, konkrete Schritte planen und dann mit Selbstdisziplin dranbleiben. Das gelingt vielen jedoch nicht. Der Artikel erläutert den «Intention-Behaviour-Gap» – einen Abgrund, der zwischen Vorsatz und Umsetzung klafft. «In der Vergangenheit wurde ausser Acht gelassen, wie sich Menschen während der körperlichen Aktivität fühlen, dabei sei das Gefühl entscheidend, ob wir die Bewegung wiederholen wollen oder nicht» so ein führender Professor der Bewegungspsychologie.

So hinterleuchtet der Artikel ebenfalls den bisher geglaubten Grund für den Anstieg der physischen Stimmung nach dem Sport. Die Frage stellte sich, warum Menschen dann nicht öfters das tun, was ihnen diese gute Laune bereitet. Erst ein neuer Ansatz führte Psychologinnen auf die richtige Spur. Sie befragten Menschen nicht nur vor und nach, sondern auch während des Sports nach ihren Gefühlen. Und hier zeigte sich ein Zusammenhang: Je besser es den Sporttreibenden während des Trainings ging, desto eher nahmen sie auch an weiteren Trainingseinheiten teil. Eine Aussage des Artikels ist entsprechend: Wer also körperlich aktiver sein will, sollte nicht nur auf gute Vorsätze, Ziele und Selbstkontrolle setzen, sondern vielmehr versuchen, Bewegung mit positiven Gefühlen zu verknüpfen, sie quasi lieben zu lernen.